Synopsis
Synopsis
Ein Township in Südafrika mit dem Namen Katlehong – dem Sotho-Wort für Fortschritt. Abseits des urbanen Zentrums von Johannesburg hat sich hier – auch 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid – die Situation für die Bewohner materiell kaum verbessert.
Hier leben die Jungs Tshidiso und Venter und das Mädchen Seipati. Alle drei wachsen sie ohne Vater auf und suchen unter komplizierten Lebensumständen ihren Weg zum Erwachsenwerden. In Jerry, dem Leiter der Tanzgruppe TAXIDO, haben sie eine Art Ersatzvater gefunden. Mit seiner Gruppe holt Jerry die Jugendlichen von der Strasse, und egal, wo die talentierten Teenager mit ihren rasend schnellen Tanzchoreographien auftreten, ernten sie enthusiastischen Applaus.
Doch zurück in ihren Hütten herrscht wieder die tägliche Not. Und Jerry, der von ihnen strikte Disziplin verlangt, macht ihnen das Leben auch nicht gerade leicht. Kein Wunder also, beginnen die Jugendlichen zu rebellieren, als sie entdecken, dass das Leben trotz aller Schwierigkeiten noch mehr zu bieten hat.
LIFE IN PROGRESS liefert eine eindrückliche Sicht in das Leben dreier Jugendlicher, die zur ersten Generation gehören, die nach dem Ende der Apartheid heranwächst. Ein Film über das Erwachsenwerden und die Träume, Ängste und Erwartungen junger Menschen an das Leben – die letztendlich universell sind.
Protagonisten
Venter Teele Rashaba
Durch die Tanzgruppe TAXIDO hat sich Venters Leben verändert: Statt seine Zeit in Gesellschaft zweifelhafter Freunde auf der Strasse zu verbringen, hat er nun etwas zu tun, das ihn begeistert. Seit er bei TAXIDO mitmacht, hat er auch ein Ziel. Er will studieren und Lehrer werden. Er hofft, so der Armut zu entkommen. Doch es gibt Hürden, mit denen er nicht gerechnet hat.
Tshidiso Mokoena
Tshidiso liebt Mädchen, und die Mädchen lieben ihn. Kein Wunder: Keiner in der Tanzgruppe TAXIDO beherrscht das Spiel der Verführung so leichtfüssig wie er. Allerdings ist Liebe in Zeiten von HIV und AIDS riskant geworden. Tshidiso weiss das natürlich, und er ahnt, dass es auch er davon nicht gefeit ist. Aber er will es nicht wahrhaben und steckt den Kopf in den Sand.
Jerry Zwane
Als Jerry selber ein Teenager war, begannen die letzten blutigen Kämpfe gegen die Apartheid. Statt die Schule zu beenden, schloss sich Jerry einer bewaffneten Gruppe an und führte vier Jahre lang Krieg. Danach fristete er ein Leben als Kleinkrimineller. Heute leitet er die Tanzgruppe TAXIDO und holt damit Township-Kids von der Strasse.
Seipati Qhooba
Seipati kämpft mit Zähnen und Klauen, oder mit Charme – je nachdem, womit sie sich grössere Chancen verspricht. Sie ist es gewohnt, dass sie bei Tanz-Wettbewerben den Preis als beste Tänzerin gewinnt. Doch dann wird auf einmal alles anders, und Seipati steht ein Kampf bevor, wie sie noch nie einen hat ausfechten müssen.
Cast & Crew
MITWIRKENDE
(in der Reihenfolge des Auftritts)
Jerry Bongani Zwane
Seipati Elisabeth Qhooba
Venter Teele Rashaba
Tshidiso Mokoena
Teboho ‘Murder’ Moloi
TAXIDO-Tänzerinnen und Tänzer
Anneta Maphike
Evh’a Nteso
Petronela Khaniyle
Minah Monyeki
Mantuku Phelekoa
Thabang Rashaba
Lebuoang Johannes Mafisa
CREW
Buch und Regie
Irene Loebell
Kamera und Ton
Irene Loebell
Zusätzliche Kamera
Peter Guyer
Schnitt
Konstantin Gutscher
Musik
Mario Marchisella
Sound Design
Balthasar Jucker
Produzenten
Peter Guyer
Madeleine Corbat
Koproduzent
Steven Markovitz
CREW
Location Assistant
Mchacho Mngomezulu
Helikopter Pilot
Phillip Cope
Zusätzliche Kamera
Nicolaas Hofmeyr
Karin Slater
Zusätzlicher Ton
JJ Le Roux
Nami Mhlongo
Coert Wiechers
Übersetzung Sotho, Zulu
Dimpho Siphoro
Tonmischung
SDS Bern, Felix Bussmann
Color Grading
Peter Guyer
Ueli Müller
CREW
Verleih
Filmbringer,
Kathrin Gschwend
Julia Hochuli
Artwork
Diego Bontognali
Kurt Eckert
Trailer
Aron Nick
IT Webseite
FLX Laboratories,
Felix Eggmann
Konzept Social Media
Who is Nik,
Simone Alabor
Kathrin Schwarz
Social Media
Sarah Jensen
COPYRIGHTS MUSIK
"Izambhane“
West Nkosi
Courtesy of Gallo Record Company
"Three Mabone“
Lulu Masilela & The Boyoyo Boys
Courtesy of Gallo Record Company
“Tebza’s Song by Oupa Lebogo”
(Oupa Lebogo)
Courtesy of Sheer Publishing
on behalf of Oupa Lebogo
"A Moholo“
Phoka
Courtesy of Lekhotla La Marumo
Music Centre
“Thekwana by Zahara”
M. Thebe / R. Malinga /
L. Nciza / B. Mkutukane
Courtesy of Sheer Publishing / TS Records
PRODUKTION
Recycled Tv AG
loè FILM GmbH
Big World Cinema
UNTERSTÜTZT VON
Bundesamt für Kultur BAK
Zürcher Filmstiftung
Berner Filmförderung
suissimage
Media
éducation 21, Filme für eine Welt
mit Unterstützung der Direktion
für Entwicklung und Zusammen- arbeit DEZA
Alexis Victor Thalberg Stiftung
Swisslos
Zur Regie
Interview mit Regisseurin Irene Loebell
Das Gespräch führte die NZZ-Journalistin Brigitte Hürlimann.
Was war Ihre Motivation, in einem südafrikanischen Township über die erste Generation der frei geborenen schwarzen Jugendlichen einen Film zu drehen?
Mich interessierten folgende Fragen: Wie verläuft das Leben zwanzig Jahre nach dem Ende der Apartheid dort, wo die Menschen sind, gegen die sich die Apartheid gerichtet hatte? Und zwar in ganz konkreten, alltäglichen Details. Was bedeutet es für diese erste, nach der Apartheid geborene Generation, die mit dem Versprechen heranwächst, dass für Schwarze jetzt alles anders ist? Ich wollte den drei Jugendlichen gewissermassen mit dem Vergrösserungsglas dabei zuzuschauen, wie sie auf diesem Hintergrund den ganz entscheidenden Lebensabschnitt der Adoleszenz bewältigen.
Und natürlich haben mich auch diese Teenager-Leben interessiert. Diese wilde, schöne, schwierige Lebensphase mit ihren Höhenflügen und Tiefschlägen – so, wie es doch alle Teenager auf der Welt erleben. Ich wollte einen Film machen, der gewissermassen auf der Haut spürbar macht, was Heranwachsen in diesem Umfeld bedeutet, wo die historischen Erbschaften ein so selbstverständlicher Teil des Alltags sind. Und wo jetzt aber auch neue Probleme, wie zum Beispiel AIDS, das Leben mitbestimmen.
Das ganze Interview:
Irene Loebell
Geboren 1954 in Zürich, Schulen in Zürich. Nach der Matura zunächst Arbeit als Journalistin für verschiedene Schweizer Zeitungen. Seit 1979 Realisation von Magazinbeiträgen und Dokumentationen für das Schweizer Fernsehen. Seit 1997 Arbeit als freischaffende Dokumentarfilmerin.
Filmographie
- Life In Progress, 2014
- Ort am Wasser, 2006
- Member of the Family, 2004
- Le Grand Chalet de Balthus, 2003
- Eine Reise nach Genf, 1999
- Leben aus dem Labor, 1998
- «... Man konnte doch nicht neutral sein!», 1995
- Von der Schweiz nach Auschwitz, 1994
Behind the Scenes
Music for LIFE IN PROGRESS
created by Mario Machisella
“The original music score by Mario Marchisella differentiates itself from the dance music used for the pantsula by creating and intensifying the atmosphere of the film with ‘earthy’ or ‘dusty’ sounds that have their source in the sounds of the streets and neighborhood. These are electronically modified and combined with real instruments as feedbacking, distorted guitars, filtered cymbals and electrified mbira (kalimba) to form an accompanying soundscape. Marchisella also samples parts from the direct sound of the set, and integrates these isolated sounds for example dance steps and the singing of the dancers into his compositions. It’s truly an original score that seamlessly fits the picture, never brashly calling out for attention.”
©2015 Lorena Sandra, New York
Mario Marchisella: www.audioscope.tv